Das Brau 1x1

Bier brauen ist keine Hexerei - auch wenn die einzelnen Tätigkeiten viel mit Miraculix' Handwerk zu tun hat.

Nachstehend werden die einzelnen Schritte bei der Herstellung von Bier erläutert. Die Details können inbesondere bei Kleinbrauereien variieren, da sie von der vorhandenen Infrastruktur und den Gepflogenheiten vom Brauhaus abhängen.

  • Maischen
    Beim Maischen wird das geschrotete Malz (Gersten, Weizen, etc.) in einer bestimmten Menge Wasser ("Hauptguss") auf verschiedenen Temperaturen von 45°C bis zu 78°C geköchelt. Dabei werden im Malz enthaltene Enzyme angeregt, welche die Getreide-Stärke in Zucker umwandeln. Durch die Zugabe von geröstetem Malz kann dem späteren Bier eine dunklere Farbe gegeben werden. Menge und Zusammensetzung der verschiedenen Malze ("Schüttung"), Temperaturstufen und Verweildauern auf den jeweiligen Temperaturstufen ("Rast") sind für die Biere charakteristisch und wesentlicher Bestandteil einer Rezeptur.
  • Läutern
    Die heisse Maische wird anschliessend in einen Läuterbecken gegossen, in welchem durch ein Sieb das gekochte Malz ("Maische") von der "Vorderwürze" getrennt wird. Aus der Maische wird durch die Zugabe von weiterem auf 78°C vorgeheiztes Wasser ("Nachguss") der letzte Zucker rausgespült. Die Maische kann als Brotteig-Zugabe oder Schweinefutter verwendet werden.
  • Hopfenkochen
    Die geläuterte Vorderwürze wandert nun wieder in den Kochtopf und wird auf Siedetemperatur gebracht und mindestens eine Stunde gekocht. Während dem Kochen wird der Würze der Hopfen beigegeben. Zeitpunkt, Menge und Art der Hopfengaben sind wiederum vom Rezept abhängig. Das Hopfenkochen dient der Haltbarkeit des Biers und durch den Hopfen wird dem späteren Bier die Bitterheit gegeben.
  • Whirlpool
    Am Schluss vom Hopfenkochen wird die Heizung abgestellt und die ganze Würze kräftig im Kreis gerührt. Danach schnell den Deckel drauf und 10 Minuten lang Schwer- und Fliehkraft wirken lassen. So setzt sich eine Mischung aus geronnenem Eiweiss und Hopfen kegelförmig am Boden vom Kochtopf ab und die süss-bittere Ausschlagwürze kann durch einen Hahn vorsichtig abgelassen werden.
  • Würzekühlung
    Bevor die Hefe der Würze zugegeben werden kann, muss die Würze zuerst auf Zimmertemperatur abgekühlt werden. Dies kann man einfach durch mehr als 12 Stunden stehen lassen erreichen oder man verwendet einen Würzekühler. Der abgekühlten Würze wird mit einer Spindel die Dichte gemessen und erhält so eine Angabe über den Zuckergehalt ("Stammwürzegehalt"), was die Basis für den späteren Alkoholgehalt des Bieres darstellt. Für die spätere Flaschengärung wird der Stammwürze einen Teil entnommen und eingefroren.
  • Gärung
    Der Würze wird nun die Hefe beigegeben, die den Zucker in Alkohol und Kohlensäure umwandelt. Man unterscheidet zwischen obergäriger Hefe (arbeitet bei Raumtemperatur und bleibt lange oben in der Würze) und untergäriger Hefe (arbeitet bei Temperaturen um die 10°C und sinkt in der Würze schnell ab). Es gibt weitere Hefe-Untertypen (z.B. Hefe für Weizenbiere) und die Wahl der verwendeten Hefe ist wiederum Teil der Rezeptur. Das Gärfass wird durch einen Siphon luftdicht geschlossen, so dass aber die gebildete Kohlensäure entweichen kann. Die Hauptgärung beginnt rund 12 Stunden nach der Hefe-Beigabe und dauert bis zu 2 Wochen.
  • Abfüllen und Flaschengärung
    Durch erneute Messungen mit der Bier-Spindel weiss man, wann die Hauptgärung abgeschlossen ist und man kann aus der Differenz zwischen der Dichte vor und nach der Gärung den erzielten Alkoholgehalt ziemlich genau errechnen. Das Bier wird nun in einen weiteren Eimer umgefüllt und vom ziemlich festen Hefesatz am Boden getrennt (im Bier selbst hat es noch immer genügend Hefe für die Flaschengärung). Die vor der Gärung entnommene Würze wird nun wieder beigegeben, so dass die Hefe für die Flaschengärung nochmals Nahrung bekommt. Danach wird das Bier in die Flaschenabgefüllt und luftdicht verschlossen. Die Flaschen bleiben nun noch ein paar Tage bei Zimmertemperatur stehen. Da bei der Flaschengärung die Kohlensäure nicht mehr entweichen kann, wird sie im Bier gelöst und wird erst beim Ausschenken wieder spürbar.
  • Reifung
    Das Jungbier wird nun in den Kühlschrank zur Reifung gegeben, wo einerseits chemische Prozesse dem Biergeschmack den letzten Schliff geben und andererseits das Bier ausklart. Die Reifung dauert gerne seine 3-4 Wochen, aber dann ist das Werk vollbracht und man kann sich über ein leckeres Bier freuen.